Rockenberg


Über Rockenberg:

Rockenberg liegt im nordwestlichen Teil des Wetteraukreises in Mittelhessen. Durch das Gemeindegebiet fließt der im Vogelsberg entspringende Fluss Wetter. Rockenberg liegt etwa fünf Kilometer von der Bundesautobahn 5 und ca. acht Kilometer von der Bundesautobahn 45 entfernt. Rockenberg zählt zum nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets. Nach Gießen sind es 25 km, nach Marburg 35 km und nach Frankfurt 40 km. Der nächste Bahnhof mit Personenverkehr befindet sich in Butzbach.
Nachbargemeinden:

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Oppershofen und Rockenberg und zählt ca. 4.300 Einwohner.  Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Rockenberg.
Infrastruktur
Landesstraßen führen nach Bad Nauheim, Münzenberg, Södel und Griedel. Die Butzbach-Licher Eisenbahn wird nur noch als Museumsbahn genutzt. Regelmäßige Busverbindungen gibt es nach Butzbach und Bad Nauheim. Rockenberg besitzt eine Grundschule (Sandrosenschule) mit Außenstelle in Oppershofen. In beiden Ortsteilen befinden sich Kindertagesstätten. Es gibt diverse Einrichtungen des Einzelhandels und es bestehen mehrere Praxen im Bereich der Gesundheitsfürsorge. Sowohl Rockenberg als auch der Ortsteil Oppershofen sind durch Neubaugebiete stark gewachsen.
Wirtschaft
Die Wirtschaft ist geprägt von mittelständischen Betrieben. Die Landwirtschaft, einst wichtigster Wirtschaftsfaktor, spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein größerer Wirtschaftsfaktor ist die seit dem 19. Jahrhundert bestehende Justizvollzugsanstalt Rockenberg (JVA). Viele Bewohner pendeln regelmäßig in das Rhein-Main-Gebiet und nach Gießen.
Geschichte
Mittelalter
Rockenberg wurde erstmals 1191 als Roggenberch urkundlich erwähnt.[2] Die umfriedete Burg war Zentrum des Ortes. Errichtet wurde sie von Johannes von Bellersheim um das Jahr 1317. Nachdem im 15. Jahrhundert das Dorf befestigt wurde, erweiterte man auch die Burg Rockenberg. Bis zum 17. Jahrhundert wechselten immer wieder die Besitzer, die Burg diente bis dahin als Wohnsitz. In der Folge wurden dort Ställe und Lager eingerichtet.Rockenberg war im Mittelalter in wechselndem Besitz. So gehörte es bis 1255 zur Herrschaft Münzenberg, danach zu Falkenstein, Eppstein und 1535 den Grafen von Stolberg-Königstein. Ab 1581 gehörte Rockenberg samt Kloster Marienschloss zum Besitz des Kurbistums Mainz im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

19. Jahrhundert
Erst die Herrschaft Napoleons in Deutschland änderte die Verhältnisse grundlegend. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde das Marienkloster säkularisiert und die Nonnen mussten es verlassen. Nach der Auflösung des Hl. Römischen Reichs Deutscher Nation 1806 wurde Rockenberg dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugesprochen. Die Burg wechselte in den Besitz des Freiherrn von Wiesenhütten, der die Anlage als Gutshof bis 1915 bewirtschaftete. 1811 wurde aus dem ehemaligen Kloster Marienschloss ein Gefängnis. Der Anschluss Rockenbergs an die Main-Weser-Bahn wurde 1847 durch Widerstand der Grundstückseigner verhindert. Ab ca. 1870 entstanden auf dem Gelände von Rockenberg Quarzitsteinbrüche verschiedener Firmen und die um 1854 gegründete Zigarrenfabrik wurde in eine Kofferfabrik umgewandelt.

20. Jahrhundert
Ab 1906 fand der Bau der Butzbach-Licher-Eisenbahn statt. Seit 1913 besitzt Rockenberg elektrisches Licht.

Über die Inhaftierung verschiedener Persönlichkeiten in der JVA wird auch in Rockenberg das Regime des Dritten Reichs sichtbar. So saß ab 1933 bis 1938 der Landtagsabgeordnete der KPD Wilhelm Hammann dort ein. Prominentester Insasse war der Gewerkschafter und Sozialdemokrat Wilhelm Leuschner im Jahr 1933. Ein weiterer Häftling war 1944 Jean Jülich (Widerstandsgruppe Edelweisspiraten). Beim Angriff eines alliierten Tieffliegers am 27. März 1945 wurden zwei Gebäude total, zwei teilweise zerstört. Es gab sechs Todesopfer. Am 29. März 1945 rückten amerikanische Streitkräfte in Rockenberg ein.

Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oppershofen in die Nachbargemeinde Rockenberg eingegliedert.[3]